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Beziehungskiste

LUBWIGSBURG

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ARCHITEKTURINSTALLATION 1995

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Ende des 19. Jahrhunderts wurde Ludwigsburg zu einer Garnisonstadt ausgebaut. Seit dem Abzug der U.S. Armee, im Zuge der deutschen Einigung, stehen die alten, mittlerweile denkmalgeschützten Kasernen leer. Die Veräußerung erweist sich, aufgrund entsprechender Auflagen, als schwierig.

 

Es kommt zu „Übergangslösungen“. Die Reinhardtkaserne mietet der „Halle 10 e.V.“, ein Selbsthilfeverein Bildender Künstler :

Bedingung für die Nutzung des preiswerten Atelierraums durch die Vereinsmitlieder, ist die Organisation von Austellungen in der „Halle 10“, die ausschließlich externen, unbekannteren Künstlern vorbehalten ist.

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Durch die veränderte Nutzung, stellt sich die Frage nach einem Zeichen an der Straße. Es wird eine Architekturinstallation erwogen. Ausgerechnet das „hässliche Entlein“, des denkmalgeschützten Areals, das Pförtnerhaus,wird in eine Vitrine gestellt. So konserviert, wird es zu einem musealen Gegenstand erhoben.

Diesem Akt von „Zeitanhalten“, wird die emotionale Befindlichkeit einer Liebesbeziehung gegenübergestellt.

 

Zwei über dem Pförtnerhaus schwebende Schlafkisten sind von den Bewohnern je nach Stimmungslage auseinanderfahrbar oder zu einem „Bett“ zusammenfügbar.

Dem Anspruch der Dauerhaftigkeit des Denkmalschutzes wird die Erfahrung der Kurzfristigkeit des Alltags gegenübergestellt.

 

Eine Standortbestimmung des Individuums in Raum und Zeit, in Geschichte und Alltag und im Verhältnis zu dem ihn unmittelbar am nächsten stehenden Menschen ist somit möglich. Durch die Öffentlichkeit der Strasse kommt es zum Dialog mit dem Voyeurismus der Passanten.

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